Post-Corona

Fast alles, was wir gewohnt waren, wurde seit dem Frühjahr 2020 durcheinander­gebracht: persönlich, privat, beruflich, gesellschaftlich, kirchlich. Die Pandemie hat allen viel abverlangt, Selbstverständliches infrage gestellt und Gewohntes aufgemischt.

Die letzten Monate haben aber auch viel Kreativität hervorgebracht – neue digitale Formate der Verkündigung, Online-Seelsorge, Telefonketten, Nachbarschaftshilfen – und haben gezeigt: auch Abstand schafft Nähe.

Die Corona-Pandemie befindet sich in ständiger Veränderung.

Mittlerweile sind viele Menschen geimpft. Es gibt weniger Infektionen. Viele Einrichtungen, Geschäfte und Gastronomie sind wieder geöffnet. Ein „normales“ Leben mit Corona scheint mehr und mehr möglich.

Diese Entwicklungen lassen für den kirchlichen Alltag neue Hoffnungen zu. Gleichzeitig ergeben sich neue Fragen: Was bedeuten die Öffnungen für die tägliche Praxis? Welche Entscheidungen müssen getroffen werden? Was bedeutet „normal“? Was sind die Erkenntnisse aus der Corona-Zeit und wie können diese weiter genutzt werden? Was würde eine erneute Schließung bedeuten?

Das Projekt Post-Corona geht diesen Fragen auf den Grund und versucht Antworten zu entwickeln. Ziel des Projektes ist es, die Veränderungen auf landeskirchlicher Ebene mit den Akteur:innen der Praxis zu reflektieren, Veränderungen kirchlichen Lebens zu begleiten und Unterstützungsangebote anzubieten – auch im Dialog mit den anderen Landeskirchen und gesellschaftlichen Partner:innen.

Grundlage sind Interviews mit Akteur:innen auf unterschiedlichen Handlungsebenen kirchlicher Praxis im Juni und September 2020. Dabei hat sich ein umfangreiches Stimmungsbild abgezeichnet. Hier haben wir die inhaltlichen Schwerpunkte der Interviews zusammengestellt.

Um den Ansatz der Selbstreflexion weiterzuverfolgen, wurde gemeinsam mit Akteur:innen aus unterschiedlichen kirchlichen Praxisfeldern das Kartenspiel Aufgemischt! entwickelt. Konkrete Fragen und Aussagen sollen anregen, über die Zeit mit Corona, spielerisch ins Gespräch zu kommen und darüber hinaus, eigene Antworten darauf zu finden, wie es nun weitergehen kann.