Kirche mit Unternehmergeist – Businesspläne, Wirkungsmessung und Mut

Am 9. April 2025 fand das Webinar „Gründergeist – Social Entrepreneurship in der Kirche“ statt – mit rund 20 Teilnehmenden aus verschiedenen kirchlichen Kontexten. Im Mittelpunkt standen zwei Praxisbeispiele sowie der Austausch über Chancen, Herausforderungen und konkrete nächste Schritte.

Erik Reppel, Mitgründer des Pixel Sozialwerks in Erfurt, stellte in seinem Beitrag die Entwicklung und Arbeitsweise der Initiative vor. Das Sozialwerk engagiert sich in Plattenbaugebieten der Stadt für Kinder und Familien – dort, wo kirchliche Angebote bisher kaum präsent waren. Die Arbeit basiert auf einem klaren unternehmerischen Ansatz mit fundiertem Businessplan, Wirkungsmessung und betriebswirtschaftlicher Steuerung. Reppel machte deutlich, dass soziale Innovation professionelles Handeln, Mut und einen guten Blick für Ressourcen braucht – auch und gerade im kirchlichen Kontext.

Miriam Penkhues, Leiterin der Villa Gründergeist in Frankfurt am Main, betonte in ihrem Impuls die Bedeutung unternehmerischen Denkens in kirchlichen Strukturen. Ihre Einrichtung versteht sich als Schnittstelle zwischen Kirche und Sozialunternehmen und bietet Raum für Kooperation, Austausch und Innovation. Penkhues unterstrich, dass unternehmerisches Denken keine Option mehr ist – sondern eine Notwendigkeit, wenn Kirche gesellschaftlich relevant bleiben will.

In den anschließenden Kleingruppen wurden Erfahrungen, Fragen und Ideen gesammelt. Diskutiert wurde unter anderem, wie kirchliche Vorhaben wirtschaftlich tragfähiger werden können, welche Strukturen Veränderung ermöglichen – oder blockieren – und welche Formen der Unterstützung aktuell fehlen. Dabei wurden Bedarfe sichtbar: von unternehmerischem Know-how, Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit über kollegiale Beratung hin zu Freiräumen in denen unternehmerisches Handeln kirchlich gedacht und gefördert werden darf.

Das Webinar war als Auftakt konzipiert, um zu verstehen, welche Rahmenbedingungen und Unterstützungsangebote notwendig sind, damit unternehmerisches Engagement in der Kirche wachsen kann. Sozialunternehmertum wurde dabei nicht als fertiges Modell, sondern als Haltung und Lernweg verstanden – verbunden mit der Bereitschaft, auch Fehler zuzulassen und Prozesse auszuhalten, die nicht von Anfang an perfekt sind.

Die gesammelten Bedarfe und Perspektiven aus dem Workshop werden dokumentiert und fließen in die Weiterentwicklung von Unterstützungsangeboten ein.

Dokumentation des Webinars


Léon Gross (Transformationsforscher, Projektentwickler und Moderator kollaborativer Prozesse für die nachhaltige Entwicklung urbaner und ländlicher Räume) hat das Webinar mit vorbreitet und geleitet. Léon arbeitet freischaffend bei buerogross und ist aktiv u.A. im Urbane Liga e.V., der PFHAU eG, und dem River Collective. 

Johannes Nehlsen von WERTESTARTER hat in der Moderation unterstützt.


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Verena Kühne, Referentin für Innovation, Kommunikation und Projektmanagement in der EKBO
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Arlett Rumpff, Referentin für Innovation, Kommunikation und Projektmanagement in der EKBO
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