10 Jahre Frauenmahl: „Essen, reden, reformieren“ – die Erfolgsinitiative feiert Jubiläum

Pressemitteilung der Evangelischen Frauen in Deutschland e. V.

Seit der Premiere am Vorabend des Reformationstages 2011 in Marburg wurden an über 140 Orten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen Frauenmahle gefeiert. Das Format „Frauenmahl“, das anlässlich der Reformationsdekade von Prof. Dr. Christl Maier, Prof. Dr. Claudia Janssen und Prof. Dr. Ulrike Wagner-Rau in einer Marburger Weinstube erdacht wurde, ist konzeptionell offen angelegt und anpassungsfähig an die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort.

Zum ersten Frauenmahl waren 120 Frauen in den Fürstensaal des Marburger Schlosses gekommen, um gemeinsam zu essen und zwölf Tischreden zu aktuellen frauen- und gesellschaftspolitischen Themen zu hören. Inzwischen werden Frauenmahle erfolgreich im regionalen Rahmen in Kirchengemeinden, aber auch als interkulturelle und interreligiöse Treffen von Multiplikator*innen etwa in Metropolen oder als Großveranstaltung mit hunderten Teilnehmerinnen auf Kirchentagen realisiert.
Die Expertise der Rednerinnen reicht von Politik und Bildung über Wirtschaft und Naturwissenschaft bis hin zu Kunst, Kultur und Theologie. Im Schnitt sind es drei bis sechs Tischreden pro Veranstaltung, damit auch Zeit für Austausch bleibt. Die Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) verantworten den Internetauftritt www.frauenmahl.de. Hier sind die Tischreden vergangener sowie Termine bevorstehender Frauenmahle abrufbar.
Pfarrerin Magdalena Möbius (Berlin): „Das Frauenmahl wurde ein Dinner zum Netzwerken für Frauen aller Generationen, verschiedener Religiositäten, Weltanschauungen und Branchen.“
Prof. Christl Maier (Marburg): „Frauen sind immer noch nicht in ausreichender Zahl in leitenden Positionen in Kirche und Gesellschaft vertreten. Wichtig erscheint mir daher, die Verständigung nur zwischen Frauen nicht für überholt zu halten. Wir brauchen Netzwerke, aus denen heraus Impulse für die Zukunft kommen können.“
Pandemiebedingt werden seit anderthalb Jahren dezentral digitale und hybride Frauenmahle veranstaltet: Die Teilnehmerinnen erhalten vorab Rezepte, Rednerinnen und Gäste können sich zuschalten, Livestreams und Mitschnitte werden organisiert. Der kostenfreie Zugang per Videokonferenz habe die Teilnahme erleichtert und die Runde diverser gemacht, so die Veranstalterinnen. Die Gespräche hätten dadurch aber auch an Kontroverse gewonnen. Das sei zwar erwünscht, aber digital nicht immer gut zu bewältigen.
Prof. Christl Maier (Marburg): „Ich halte es für essenziell, dass ein Frauenmahl in Präsenz, mit Essen und mit direkter Begegnung stattfindet.“
Pfarrerin Susanne Paul (Hannover): „Wir machen die Erfahrung, dass es auch eine digitale Verbundenheit gibt, obwohl das meiste Informelle wegfällt. Für uns ist die hybride Form eine verheißungsvolle.“

EFiD-Pressemitteilung