Die Arbeit von zu Hause aus belastet Partnerschaften und Familien. Hier finden Sie einige Hinweise aus dem Gleichstellungsteam und einige Möglichkeiten, Kontakt aufzunehmen und sich auszutauschen. Die Seite wird nach und nach erweitert und überarbeitet.
Der Gleichstellungsbeauftragte der EKBO ist weiterhin für Sie erreichbar, telefonisch unter +49 30 24344-380 oder per E-Mail.
Auch die Frauenarbeit und die Männerarbeit der EKBO und das Projekt Leben in Vielfalt im AKD stehen als informelle Kontaktstellen für Gleichstellungs-Fragen zur Verfügung. Zu Familien-Angelegenheiten hält die Familienbildung im AKD Angebote bereit.
Beratungs- und Unterstützungsangebote
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 0800 116016, Chat und Beratungseite
- BIG Hotline: Hilfe bei häuslicher Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder: (030) 611 0300
- LARA Fachstelle gegen sexualisiere Gewalt an Frauen: (030) 216 8888
- FrauenKrisenTelefon e.V.: Persönliche Beratung für Migrantinnen (Deutsch, Englisch, Farsi): (030 615 7596) oder SMS/WhatsApp: +49 157 3130964
- Hilfetelefon Schwangere in Not: 0800 4040 020
- Berliner Notdienst Kinderschutz: (030) 610 0066
- Nummer gegen Kummer: mit Kinder- und Jugendtelefon, Elterntelefon
- Ad hoc Hilfe für queere Menschen, Karada House
- Psychosoziale Nothilfenummern in Berlin
- Telefonseelsorge: 0800 111 0111, 0800 111 0 222
- Hotline Reden hilft, Deutsch-Dänisches Institut für Familientherapie und Beratung 030/81452590
- Krisenhotline für „tatgeneigte Personen“ von BIOS
- Frauen gegen Gewalt e.V. informiert in einem Statement und hilft bei der Suche nach Beratung vor Ort.
Eltern und Kinder
Eltern, die kleine Kinder beschäftigen, während sie von zuhause arbeiten, stehen unter enormem Druck. Was genau ihnen helfen kann, ist natürlich von Fall zu Fall verschieden, je nach Alter, Anzahl und Persönlichkeit der Kinder und Elternteile im Haushalt, eigenen beruflichen Tätigkeiten und denen anderer Haushaltsmitglieder, der räumlichen Umgebung und Sorge-Pflichten außerhalb des eigenen Haushalts u. a.
Hier einige „Haltungs-Tipps“ von Eltern mit Kindern zwischen 0 und 11
- Legen Sie Schuldgefühle und Perfektionismus ab. Alle, die im Moment mit Kindern zu Hause arbeiten, sind Super-Eltern! Sie müssen das nicht durch besondere Leistungen beweisen. Corona-Zeiten sind nicht der Moment für überzogene Ansprüche, z. B. mit Blick auf Netflix-Zeiten oder Schulpensum.
- Besprechen Sie gemeinsam mit ihrem*r Partner*in eine gute Aufgabenverteilung. Machen Sie eigene Grenzen deutlich, unterstützen Sie einander, und nehmen Sie einander in die Verantwortung, wenn nötig. Besonders wenn ein Elternteil bisher weniger Zeit zuhause verbracht hat als das andere, kann die Umstellung auf „beide sind immer da“ sehr schwerfallen.
- Vernetzen Sie sich mit anderen Eltern. Sprechen Sie einander zumindest aus der Ferne Mut zu, tauschen Sie Tipps und Informationen für den Alltag aus, bieten Sie Unterstützung an und nehmen Sie Angebote anderer in Anspruch. Das können andere Kindergarten- oder Schul-Eltern sein, Nachbarn oder Bekannte, aber auch Ehrenamts-Portale und Nachbarschaftsnetzwerke. Der Ehrenamts-Newsletter des AKD gibt weitere Hinweise.
Praktische Hinweise, Tipps gegen den Lagerkoller und Beratungsangebote finden Sie bei vielen ev. Familienzentren. Hier einige Anlaufstellen:
- die Facebookseite der Ev. Familienbildung Berlin
- das Ev. Familienzentrum Paulus Zehlendorf-Mitte (telefonisches Beratungsangebot)
- das Face-Familienzentrum (Ideen für Spiele, Geschichten und mehr)
Partnerschaften
Das dauernde Zusammensein in einer Wohnung ist für die meisten Paare ungewohnt. Wer gerade eine schwierige Zeit in der eigenen Beziehung durchmacht, leidet möglicherweise besonders darunter, nicht „rauszukommen“. Aber auch andere bemerken Spannungen. Gelegenheiten für den Austausch unter Freund*innen fehlen. Bei Online-Kontakten hört oder liest der*die Partner*in womöglich mit.
Partnerschaften ohne gemeinsamen Haushalt werfen andere Probleme auf: Hin- und herfahren wird schwierig oder unmöglich. Die Partner sind bis aus weiteres getrennt, oder sie finden sich plötzlich in einer ungeplanten Wohngemeinschaft wieder.
Wenn ein*e Partner*in in einem exponierten Arbeitsfeld tätig ist, kann die Angst um die Gesundheit des*der anderen hinzukommen. Auch das kann ungewollt zu Spannungen in der Beziehung führen.
Es gibt keine Patentlösungen oder Geheimrezepte. Einige einfache Dinge können helfen:
- Bewegung: Am besten draußen, mit Abstand, allein oder zu zweit. Das entspannt, erfrischt und hilft, überschüssige Energie loszuwerden. Einige Gewohnheiten lassen sich gut fortsetzen: der Spaziergang, die Runde Laufen. Für andere findet sich vielleicht ein online-Ersatz.
- Gewaltfreie Kommunikation: Wenn Sie es schon kennen und mögen, könne Sie es jetzt anwenden. Partner*innen und Kinder brauchen jetzt ganz besonders die „Giraffen-Ohren“ und Ich-Botschaften. Wer es noch nicht kennt, findet zum Beispiel hier einige Grundlagen.
- Beratungs- und Unterstützungsangebote: Nehmen Sie Beratung, Hilfe-Telefone und Ähnliches in Anspruch (Nummern finden Sie oben). Achten Sie auch auf andere in Ihrer Umgebung. Unter den derzeitigen Bedingungen ist es für viele Betroffene schwer, sich Unterstützung zu suchen. Auf der BMFSFJ-Seite stärker als Gewalt finden Sie nähere Informationen.
Aus dem Gleichstellungsteam,
Kristian Gaiser (Gleichstellungsbeauftragter)
Magdalena Möbius (Landespfarrerin für Frauenarbeit)
André Becht (Studienleitung Leben in Vielfalt)
Weitere Informationen zum Thema Geschlechtergerechtigkeit, -vielfalt und Gleichstellung