„Wann, wenn nicht jetzt“

Frauen- und Gleichstellungspolitischer Aufruf

Durch Corona ist die Benachteiligung von Frauen verschärft worden. Viele lange bekannte Probleme werden jetzt besonders deutlich sichtbar:

  • Frauen sind in „systemrelevanten“ Berufen und in Minijobs überproportional vertreten und finden sich dort in prekären Situationen, gesundheitlich und ökonomisch.
  • Kontaktbeschränkungen verstärken die Gefahr von häuslicher Gewalt. Betroffene haben es schwerer als sonst, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
  • Die Erwartung, dass Frauen es ja schon gewohnt seien, Beruf und Sorgearbeit in Einklang zu bringen, treibt viele Frauen im Homeoffice an den Rand ihrer Kräfte.
  • Kita- und Schulschließungen treffen Alleinerziehende besonders hart.
  • Kontaktbeschränkungen erschweren die Bedingungen für geflüchtete Frauen und Mädchen in Gemeinschaftsunterkünften und Sammellagern.

Mit der bundesweiten Kampagne „Wann, wenn nicht jetzt“ fordern Gleichstellungsbeauftragte und Frauenverbände spezifische Maßnahmen, um die Situation von Frauen in all diesen Bereichen zu verbessern. 

Verbände und Einrichtungen auf der Landes- und lokalen Ebene überprüfen und verfeinern diese Forderungen jetzt, auf der Basis ihrer Kenntnis der tatsächlichen Bedarfe von Frauen.

Kirchlich aktive Frauen können hierzu einen wertvollen Beitrag leisten. Sie kennen die Situation und Perspektiven von Frauen, nicht nur in ihrem persönlichen Umfeld, sondern auch in ihrer jeweiligen Gemeinde und in kirchlichen Netzwerken. Ihre Stimme sollte in diesem Prozess nicht fehlen.

Für Frauen*, Frauengruppen und -netzwerke in der EKBO

Wir ermutigen Sie, die Kampagne „Wann, wenn nicht jetzt“ in Ihre Gemeinden, Frauengruppen und -netzwerke  zu tragen und mit Frauen* in Ihrem Umfeld zu diskutieren. Wenn Sie mit uns dazu Kontakt aufnehmen wollen, finden Sie hier einige Hilfsmittel.

  • eine Anregung zum Gespräch über die Kampagne in Frauengruppen, online oder offline.
  • Ein kurzer Online-Fragenbogen für Frauen*, die einzeln reflektieren und uns mitteilen möchten, was Sie belastet, was sie stärkt, und welche Unterstützung sie jetzt brauchen oder sich wünschen.
  • Zwei Online-Treffen auf Zoom zum Gespräch mit der AKD-Frauenarbeit. Wir bitten um Anmeldung zu einem der beiden Termine: 27.5. und 8.6.2020, jeweils 17–18 Uhr.

Wie immer erreichen Sie uns über die Facebookgruppe Frauen in der EKBO, die Frauenarbeit und das Projekt Leben in Vielfalt im AKD.

Wenn Sie weiterlesen möchten: Das Dossier: Covid-19 aus Geschlechterperspektive des Deutschen Frauenrats enthält Informationen zu Kampagnen und Positionen.