Religionsphilosophische Schulprojektwoche 2025

Am Friedrich-Anton-von-Heinitz-Gymnasium in Rüdersdorf beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe im Rahmen der religionsphilosophischen Schulprojektwoche mit der großen Frage: „In welcher Welt will ich leben?“ In kreativen Workshops fanden die Jugendlichen Ausdrucksformen, um ihre Visionen, Wünsche und Forderungen für eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.

Religionsphilosophische Schulprojektwoche Fürstenwalde 2025 (Foto: Elke Köker)

Im Rahmen von „Reli fürs Klima“ setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit globalen Herausforderungen wie der Klimakrise auseinander und fragten sich, wie sie selbst aktiv werden können. Mithilfe der App Actionbound unternahmen sie virtuelle Reisen zu Partnerorganisationen von Brot für die Welt nach Bangladesch und ließen sich von den dortigen innovativen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel inspirieren. Besonders betroffen machte die Jugendlichen die Ungleichheit, die sie im Rahmen ihrer Recherchen entdeckten. „Wir waren völlig überwältigt, als wir erfahren haben, dass Deutschland so viel mehr CO₂ ausstößt als Bangladesch – obwohl dort viel mehr Menschen leben“, sagte eine Schülerin. Ein anderer ergänzte: „Und trotzdem sind es die Menschen in Bangladesch, die jetzt schon viel stärker unter den Folgen des Klimawandels leiden. Das fühlt sich einfach ungerecht an.“

Ein besonderer Höhepunkt war der persönliche Besuch von Yi Yi Prue – Anwältin, Klimaaktivistin und Angehörige der indigenen Marma-Gemeinschaft in Bangladesch. Offen und eindrucksvoll berichtete sie von ihren Kindheitserfahrungen mit Umweltzerstörung und den dramatischen Auswirkungen auf ihr Zuhause. Sie erzählte von ihrem Weg – vom betroffenen Kind zur erfolgreichen Klägerin vor dem Bundesverfassungsgericht. Gemeinsam mit anderen erreichte sie ein historisches Urteil, das die Bundesregierung verpflichtet, mehr für den Klimaschutz zu tun. Ein bedeutender Meilenstein – nicht nur für Deutschland, sondern für die globale Klimagerechtigkeit.

Inspiriert von dieser mutigen Frau, die zeigt,

Klimagerechtigkeit ist keine Utopie, sondern ein Ziel, für das wir gemeinsam kämpfen können,

entwickelten die Zehntklässler:innen mithilfe des „Handabdrucks“ eigene Ideen für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Mit großer Klarheit und Kreativität entstanden Petitionen und Plakate – Ausdruck des gemeinsamen Willens, nicht tatenlos zuzusehen, sondern die Welt aktiv mitzugestalten. Am 13. November 2025 wollen sie im Abgeordnetenhaus ihre konkreten Forderungen zum Klimaschutz an Politiker:innen des Klima- und Umweltausschusses richten.