Eine der Aufgaben der Studienleitenden für Religionspädagogik ist die Ausbildung von künftigen Religionslehrer*innen, genauer gesagt von Quereinsteiger*innen. Jeden Montag trifft sich dafür eine Gruppe von motivierten Menschen im AKD, um notwendiges Handwerkszeug und Kenntnisse zu erwerben – die restlichen Wochentage arbeiten die Kursteilnehmenden schon als Lehrkräfte für ev. Religion an verschiedenen Schulen. Was tun in der jetzigen Situation? Wir haben uns – wie viele Mitarbeitende im Bildungsbereich – erst etwas zögerlich, aber nun zunehmend gelassener auf neue Formate eingelassen. Das gemeinsame Arbeiten an religionspädagogischen Themen geschieht an den Seminartagen nun virtuell – per GoToMeeting. Die Seminartage sind so strukturiert, dass Eigenarbeit am jeweiligen häuslichen Schreibtisch und ein Austausch miteinander in virtuellen Konferenzen sich abwechseln. Das setzt eine neue Art der Seminarplanung voraus und ein hohes Maß an Disziplin bei den Kursteilnehmenden. Es ist leichter, sich im Seminarraum im AKD auf den Unterrichtsstoff zu konzentrieren, als zu Hause.
Wir haben inzwischen die Erfahrung gemacht, dass sich konkreter Lernstoff gut auch digital vermitteln lässt. An seine Grenzen kommt das Distanz-Lernen bei wirklichen theologischen Gesprächen. Miteinander zu „theologisieren“ ist schon herausfordernd genug, wenn man gemeinsam in einem Raum sitzt. Per Bildschirm ist es schwer. Das liegt zum einen an den technisch bedingten kleinen Verzögerungen zwischen den jeweiligen Beiträgen, die spontane Reaktionen schwierig machen. Zum anderen auch daran, dass Mimik und Gestik nur in Ansätzen wahrgenommen werden können. Möglicherweise wird sich das bei wachsender Routine verändern? Wir werden weiter experimentieren und unsere Erfahrungen sammeln – in Vorfreude auf die Zeiten, in denen wir wieder ganz klassisch unterrichten können.
Angela Berger, Margit Herfarth, Susanne Schroeder