Konfi-Zeit = Klima-Zeit

In der Konfi-Zeit aktiv werden für den Klimaschutz – Ein Projekt nicht nur im Wald

Einige Meter von meiner Haustür entfernt ist eine große Zufahrtsstraße in Berlin. Noch vor wenigen Wochen klebten sich hier Jugendliche fest, aus Verzweiflung über die Klimakrise. Die Sorgen um die Zukunft des blauen Planeten treiben vor allem junge Menschen um. Dass Kinder und Jugendliche besonders von den psychischen Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind, liegt unter anderem daran, dass sie sich intensiver als Erwachsene mit der eigenen Zukunft beschäftigen. Und damit auch intensiver mit den Auswirkungen der Klimakrise auf diese Zukunft, so Psychologe Felix Peter.1 Felix Peter ist Psychologe und Teil des Presseteams von Psychologists for Future.

Nach dem Waldzustandsbericht 2023 gilt nur noch jeder fünfte Baum als gesund, das sind 25 % aller Bäume.2 Die Fakten sind erdrückend und bereits heute spürbar. Auch, wenn manche Menschen einen kühlen Frühling für den Gegenbeweis halten. Mit einem ungebremsten Klimawandel nehmen wir uns selbst unsere Lebensgrundlage.3

Ihre Sorgen und Ängste bringen die Jugendlichen mit in die Konfi-Zeit. Mit dem Projekt »Konfis pflanzen Bäume« soll dem lähmenden Gefühl, der Bedrohung des Klimas ausgeliefert zu sein, eine selbstwirksame und sichtbare Erfahrung ermöglicht werden. Die theologische Klammer bildet der Auftrag zur Schöpfungsbewahrung.

Konfis pflanzen Bäume

Mit dem Projekt »Konfis pflanzen Bäume« werden die Jugendlichen zum Handeln angeregt, indem man ihnen Möglichkeiten aufzeigt, selbst aktiv etwas für den Klimaschutz zu tun. Bäume helfen, die Luft zu reinigen, die wir atmen, sie filtern das Wasser, das wir trinken, und sie bieten Lebensraum für Tiere. Bäume verhindern Überschwemmungen und Erosion und tragen dazu bei, den Boden mit Nährstoffen zu füllen, die für die Landwirtschaft benötigt werden.

Das Baumpflanzprojekt »Konfis pflanzen Bäume« verbindet die christliche Ethik von Schöpfungsbewahrung und Gerechtigkeit mit aktivem Klimaschutz. Deshalb hat diese Aktion auch einen guten Platz in der Konfi-Arbeit. Die Landeskirchen verfügen über etliche Hektar Wald, der in der Regel von eigenen Forstwirtinnen und Forstwirten bewirtschaftet wird. Im Grunde können jede Forstwirtin und jeder Forstwirt Kirchgemeinden dabei unterstützen, einen geeigneten Ort zur Bepflanzung zu finden und Beratung anbieten. Beim Pflanzen von Bäumen müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Welche Jahreszeit eignet sich besonders? Welche Bäume werden gebraucht? Wie sieht es mit dem Schutz und der Pflege der Bäume aus? Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ist darauf spezialisiert, Gruppen beim Pflanzen zu unterstützen. Sie haben erfahrene Waldpädagog:innen und neben den nötigen Erfahrungen auch Kontakte zu Baumschulen und Forstbetrieben. Es lohnt sich, eine Kooperation beim jeweiligen Landesverband einzugehen.

Es gibt kirchliche Institutionen, die für Baumpflanzaktionen auch religionspädagogisches Material für die Konfi-Arbeit zur Verfügung stellen. Dazu zählt das Projekt Wanapanda, das in Zusammenarbeit des Leipziger Missionswerkes und seinen Trägerkirchen Konfi-Gruppen beim Baumpflanzen unterstützt. ‚Wanapanda‘ – ist ein Kiswahili-Wort und bedeutet übersetzt: »sie pflanzen«. Der Ursprung dieser Aktion ist in Tansania. Dort haben Konfis am Fuße des Kilimanjaro, einer vom Klimawandel stark betroffenen Region, mit dem Pflanzen von Bäumen dem Klimawandel etwas entgegengesetzt.

Im Rahmen des Landesjugendcamps am 6. Juli 2024 wurde das Projekt in der EKBO mit einer Pflanzaktion im angrenzenden Wald in Hirschluch eröffnet. 100 Laubbäume wurden von den Teilnehmenden gepflanzt.

Jeremias Treu


AKD-Arbeitsbericht 2023/2024

Dieser Artikel ist Teil des AKD-Arbeitsberichts 2023/2024.

Fotos: Jeremias Treu

1 https://www.swr.de/wissen/psychische-auswirkungen-der-klimakrise-auf-jugendliche-100.html
2 https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald-in-deutschland/waldzustandserhebung.html
3 https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/umgang-mit-desinformation/faktencheck-klimakrise-1936176