Input, Output, Outcome und Impact – Der Weg zu nachhaltiger Veränderung

Freiraum entsteht durch Weglassen. Aber was, wenn alles wichtig erscheint?

Im Bereich Innovation, Großveranstaltungen und Kommunikation haben wir begonnen, unsere Aktivitäten und Projekte der Jahre 2022, 2023 und 2024 daraufhin zu beurteilen, was einen echten Unterschied bewirkt. Die Analyse von Input, Output, Outcome und Impact hilft uns dabei, Ordnung in das Chaos zu bringen. Sie zeigt uns, wie wir aus den Ressourcen, die wir einsetzen, echte Veränderung schöpfen können – für die Kirche, die Gesellschaft und die Menschen, die wir erreichen. Und dabei haben wir gelernt: Freiraum ist unser bester Freund. Ohne ihn geht gar nichts – er ist wie ein Kaffee in der Morgenbesprechung: unverzichtbar!

Input: »Alles beginnt mit einem Einsatz.«

Bevor eine Vision Wirklichkeit wird, müssen Ressourcen investiert werden. Finanzielle Mittel, Zeit, Wissen, Hingabe und Leidenschaft – das sind die Inputs, die den Grundstein für jedes erfolgreiche Projekt legen. Ohne diesen Einsatz bleibt eine Idee nur ein Traum. Aber es braucht auch den Freiraum, diese Ressourcen zielgerichtet einzusetzen, ihnen Raum zu geben, sich zu entfalten und dadurch den größtmöglichen Nutzen zu entfalten.

Beispiel: Der Lausitz-Kirchentag 2022 (LKT22) konnte nur dank der bereitgestellten Mittel und des enormen Engagements vieler Menschen stattfinden. Diese Ressourcen ermöglichten die Planung, Organisation und Durchführung einer Veranstaltung, die Tausende berührte. Insgesamt wurden 570.000 € aufgebracht, wovon 260.000 € von der EKBO bereitgestellt wurden. Diese Mittel wurden benötigt, um die Infrastruktur der Großveranstaltung zu finanzieren, einschließlich Veranstaltungsorte, Technik, Personal und Öffentlichkeitsarbeit. Neben den finanziellen Ressourcen spielten auch die personellen Inputs eine entscheidende Rolle, wie der Einsatz vieler beruflicher und ehrenamtlicher Mitarbeiter:innen. Diese Ressourcen sind schwer quantifizierbar, werden selten »eingeplant«, sind aber unerlässlich für den Erfolg einer Großveranstaltung.

Output: »Sichtbare Erfolge feiern.«

Der Output ist der erste greifbare Erfolg. Es sind die messbaren Ergebnisse, die uns zeigen: Ja, unsere Arbeit hat etwas geschaffen. Die Anzahl der Teilnehmer:innen, die durchgeführten Veranstaltungen, die erreichten Menschen – das alles sind unmittelbare Ergebnisse, die unsere Anstrengungen wertschätzen und der Beweis, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Doch auch der Output benötigt Freiraum, um sichtbar zu werden. Nur wenn wir den Raum schaffen, um diese Erfolge zu betrachten, können wir sie wirklich feiern.

Beispiel: 17.000 Teilnehmer:innen (nach Messezählung) beim LKT22 oder anders ausgedrückt: ca. 5.000 Dauergäste und Mitwirkende, die zusammenkamen, um sich auszutauschen, zu lernen und zu feiern. Diese Zahl zeigt die unmittelbare Reichweite des Events und die Begeisterung, die er auslöste. Der Output umfasste eine Vielzahl von Vorträgen, Workshops, Diskussionsrunden und Gottesdiensten, die als Plattformen für den Austausch von Ideen, Erfahrungen und Wissen zu kirchlichen und gesellschaftlichen Themen dienten.

Outcome: »Wenn Herzen und Köpfe sich verändern.«

Der Outcome ist der Moment, in dem unsere Arbeit über das Sichtbare hinausgeht. Hier beginnt die Magie: Menschen verändern ihre Perspektiven, ihr Denken, ihr Handeln. Es ist der Augenblick, in dem das, was wir tun, das Leben anderer nachhaltig beeinflusst. Veränderungen benötigen sowohl geistigen als auch emotionalen Raum, in dem Menschen reflektieren, neue Ideen entwickeln und den Mut finden, ihr Handeln zu verändern.

Beispiel: Der LKT22 brachte nicht nur Menschen zusammen, er stärkte auch das Gemeinschaftsgefühl und ermutigte, eigene kirchliche und gesellschaftliche Kontexte mit frischem Mut und neuen Ideen zu füllen. Die Veranstaltung bot Raum für Begegnungen und den Aufbau von Netzwerken zwischen beruflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen. Die Teilnehmer:innen fühlten sich ermutigt und bestärkt in ihrer Rolle innerhalb der Kirche. Verschiedene Programme und Diskussionen förderten das Empowerment der Teilnehmer:innen, indem sie neue Perspektiven auf Transformationsprozesse in der Kirche erhielten. Dies führte zu einer erhöhten Handlungsbereitschaft und einem gestärkten Bewusstsein für die Notwendigkeit von Veränderungen innerhalb ihrer Gemeinden und Organisationen.

Impact: »Langfristige Wirkung – Die Welt ein Stück verändern.«

Der Impact ist der große Traum! Nachhaltige Veränderungen, die über die unmittelbaren Teilnehmer:innen hinausreichen und tiefer in Strukturen und Gesellschaft hineinwirken. Es ist das, was bleibt, wenn das Event vorbei ist, wenn die Diskussionen verklungen sind. Der Impact zeigt, dass unsere Arbeit nicht nur Spuren hinterlässt, sondern neue Wege ebnet.

Beispiel: Ein unmittelbarer Impact des LKT22 war die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens (EVLKS). Durch die gemeinsamen Erfahrungen und den Austausch während der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung wurden bestehende Beziehungen vertieft und neue Kooperationen initiiert. Die gewonnenen Erkenntnisse und Netzwerkeffekte tragen nachhaltig zur Verankerung von Transformationsprozessen in den kirchlichen Strukturen bei und haben explizit zur Profilierung des ZDW (Zentrums für Dialog und Wandel in der Lausitz) beigetragen.

Großveranstaltungen wie der LKT22 – oder die Christlichen Begegnungstage 2024 – sind nicht nur bedeutende Veranstaltungen hinsichtlich Teilnehmer:innenzahlen und Programm. Sie sind auch ein Katalysator für Veränderungen innerhalb der Kirche und in der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Die differenzierte Betrachtung von Input, Output, Outcome und Impact zeigt, dass solche Veranstaltungen weit über das unmittelbare Erlebnis hinauswirken und langfristige strukturelle Veränderungen anstoßen. Freiraum ist dabei auf jeder Ebene ein Schlüssel.

Erkenntnisse für die Zukunft | Wenn wir genau wissen, was wir investiert haben und welche Ergebnisse daraus entstanden sind, können wir unsere Arbeit gezielt verbessern. Wir lernen, unsere Inputs besser einzusetzen und unsere Aktivitäten bewusster zu priorisieren. Aber dieser Lernprozess braucht Freiraum – Zeit und Platz, um zu reflektieren, zu analysieren und daraus die nötigen Schlüsse zu ziehen.

Messbarkeit für echte Erfolge | Indem wir den Output analysieren, können wir den unmittelbaren Erfolg unseres Projekts nachvollziehen. Doch der wahre Erfolg zeigt sich erst im Outcome und im Impact – wenn wir sehen, wie unsere Arbeit die Menschen berührt sowie mittel- und langfristige Veränderungen anstößt. Auch hier ist Freiraum entscheidend, um die Wirkung eines Projekts in der Tiefe zu erfassen. Nur wenn wir uns diesen Raum nehmen, können wir langfristige Erfolge messen und verstehen, was wirklich zählt.

Nachhaltigkeit im Fokus | Nicht jedes Projekt bringt sofort sichtbare Erfolge. Wenn wir uns auf den Impact konzentrieren, verstehen wir, wie wichtig es ist, langfristig zu denken. Unsere Arbeit ist nicht nur für heute – sie soll die Welt von morgen mitgestalten. Dafür brauchen wir Freiraum – Freiraum für Visionen, für strategische Überlegungen und für den Mut, neue Wege zu gehen.

Transparenz und Vertrauen | Eine klare Analyse unserer Arbeit hilft, Erfolge sichtbar zu machen. Das ist nicht nur für uns wichtig, sondern auch für all jene, die uns unterstützen – sei es finanziell, durch Mitarbeit oder Gebet. Sie können sehen, dass ihre Beiträge nachhaltig etwas bewirken. Um transparent zu sein, brauchen wir den Freiraum, Erfolge klar zu kommunizieren und Vertrauen zu schaffen.

Und keine Sorge: Ein neuer LKT steht bereits in den Startlöchern. Und wir wissen jetzt, wie wichtig es ist, dabei genug Freiraum zu lassen, damit er ein Erfolg wird – nicht zuletzt bei Planung und Evaluation!

Verena Kühne, Henrike Pfannenberg und Arlett Rumpff


AKD-Arbeitsbericht 2023/2024

Dieser Artikel ist Teil des AKD-Arbeitsberichts 2023/2024.

Fotos: Matthias Oelke, Verena Kühne, Manuela Schneider, LKT