Geschlechtergerechtigkeit und -vielfalt

Mit unseren Bildungs- und Beratungsangeboten wollen wir zu Geschlechtergerechtigkeit und -vielfalt beitragen. Darunter verstehen wir Folgendes:

Vielfalt der Geschlechter

Kirchliche Aktivitäten (Gottesdienste, Bildungsangebote- und gemeindliche Aktivitäten sowie Engagement im Gemeinwesen) richten sich an Frauen, nicht-binäre Menschen und Männer gleichermaßen. Wir möchten, dass Menschen jeglichen Geschlechts teilnehmen, gute Erfahrungen machen und Entscheidungen mit treffen können. Wir streben eine Geschlechterparität in Leitungspositionen und Gremien an.

Warum

Frauen, nicht-binäre Menschen und Männer sind gleichwertig, aber sie sind nicht „alle gleich“. In unserer Gesellschaft machen sie unterschiedliche Erfahrungen und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Deshalb bemühen wir uns, geschlechtsspezifische Bedürfnisse von Frauen, Männern und nicht-binären Personen gleichermaßen zu berücksichtigen. Wir möchten, dass Erfahrungen von Menschen unterschiedlichen Geschlechts in gleichem Maße in Entscheidungen einfließen, die alle betreffen.

Wie
  • Mitarbeitenden stehen Fortbildungen und Beratung zu Methoden der geschlechterbewussten Planung von Projekten und Angeboten zur Verfügung.
  • Personalverantwortlichen stehen Fortbildungen zu geschlechtersensibler Personalplanung und –führung zur Verfügung. In unseren Ehrenamts-Schulungen wird Geschlechterbewusstsein mit vermittelt.
  • Wir arbeiten mit Gleichstellungsplänen.
  • Wir bemühen uns um eine geschlechter-paritätische Besetzung von Leitungspositionen und Gremien.
  • Mitarbeitende in der Öffentlichkeitsarbeit sind für Geschlechtervielfalt sensibilisiert.
  • Wir unterstützen theologische Reflektionen zu Geschlechtervielfalt und -gerechtigkeit; die Aufarbeitung unserer Geschichte von institutioneller Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, sowie innovative Projekte, die Veränderungen sichtbar machen und vorantreiben.

Vielfältige Geschlechtsausdrücke

Frauen sind unterschiedlich, nicht-binäre Personen und Männer ebenso. Wir begrüßen die vielen Möglichkeiten, die Menschen entdecken und entwickeln, um sich als Frauen, nicht-binäre Personen oder Männer auszudrücken und ihr Leben zu gestalten.

Warum

Einige Menschen fühlen sich in traditionellen Geschlechterrollen wohl, andere nicht. Einige betonen gern ihre Männlichkeit, Weiblichkeit oder beides, andere möchten am liebsten nur als „Menschen“ angesprochen werden. Wir bemühen uns, Menschen in ihrer Einzigartigkeit kennenzulernen und sie so anzusprechen und wertzuschätzen, wie sie sich uns zeigen.

Wie
  • Bildungsangebote zur Sensibilisierung und zum Austausch über Geschlechterbilder gehören zum Basis-Angebot für alle Mitarbeitenden.
  • Mitarbeitende haben Zugang zu Bildungsangeboten, die zu einem bewussten, spielerischen Umgang mit Stereotypen anregen.
  • Wir vermitteln feministisch- und queer-theologische Ansätze an unsere Mitarbeitenden und tragen zu ihrer Weiterentwicklung in der Praxis bei.
  • Wir kooperieren mit Partnern in der geschlechterbewussten Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit, tauschen uns über gute Praxis aus, beraten und lassen uns beraten.

Sexuelle Vielfalt

In unseren Räumen sollen sich Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen gleichermaßen sicher und wohlfühlen. Wir möchten, dass sie sich so zeigen können, wie sie sind.

Warum

Menschen lieben unterschiedlich. Uns ist wichtig, dass Partnerschaften, erotische und sexuelle Beziehungen auf dem ausdrücklichen Einverständnis der Beteiligten, gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Verlässlichkeit basieren. Wir unterstützen Menschen, die ihre Partnerschaften diesen Grundsätzen gemäß gestalten, unabhängig vom Geschlecht der Partner.

Wie
  • Mitarbeitende werden in grundlegenden Bildungsangeboten für sexuelle Vielfalt sensibilisiert.
  • Einige Theolog*innen, Religionslehrkräfte und Seelsorger*innen haben sich auf Fragen von sexueller Vielfalt spezialisiert und beraten weniger erfahrene Kolleg*innen.
  • Wir befragen Menschen jenseits des heterosexuellen Mainstreams nach ihren Erfahrungen in der EKBO und machen die Ergebnisse Kirchenleitenden zugänglich.

Freiheit von sexualisierter Gewalt

Wir arbeiten fortlaufend daran, unsere Räume von allen Formen sexualisierter Gewalt, einschließlich körperlicher und verbaler Gewalt, online und offline, freizuhalten bzw. zu befreien.

Warum

Sexualisierte Gewalt in ihren verschiedenen Formen ist weitverbreitet. Wir gehen davon aus, dass sie auch in unseren Einrichtungen und Gemeinden mehr Menschen betroffen sind, als uns bisher bekannt ist. Deshalb investieren wir in Prävention, in transparente und leicht zugängliche Beschwerde- und Beratungsangebote und in die Aufarbeitung von Fällen.

Wie
  • Personalverantwortliche und Mitarbeitende sind für sexualisierte Gewalt sensibilisiert und über institutionelle Beschwerdestellen und –verfahren informiert.
  • Personalverantwortlichen stehen Schulungen zu Präventionsstrategien und Verhalten in Beschwerdefällen zur Verfügung.
  • Es gibt eine AGG-Beschwerdestelle, die Beschwerden annimmt und bearbeitet.
  • Die EKBO ist ein aktiver Partner in EKD-weiten und gesellschaftlichen Netzwerken zur Prävention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt.

Missbrauch

Wir beugen sexuellen Übergriffen an Kindern, Jugendlichen und besonders schutzbedürftigen Personen vor und verfolgen aktuelle Fälle konsequent. Wir arbeiten Fälle sexueller und sexualisierter Gewalt in der Vergangenheit transparent und in Zusammenarbeit mit den Betroffenen auf. Weitere Details finden Sie auf der Website unserer Landeskirche.